Francfort en français - russkiy. Frankfurt auf Französisch - Russisch

Von Dr. Inge Wierda (Kunsthistorikerin)

Im Herbst des Jahres 2017 wurde Frankfurt am Main französisch, da Frankreich Ehrengast der Buchmesse 2017 war. Ähnliches hatte sich bereits in dem für die Frankfurter Kulturpolitik bemerkenswerten Jahr 1958 ereignet, als über Frankreich deutsch-russische Beziehungen etabliert wurden. Damals bedachten die beiden Kulturstadträte Heinz Vogel und Karl vom Rath den Frankfurter Künstler Eberhard Steneberg sowie einige in Frankreich lebende russische Künstler mit zwei besonderen Aufträgen.

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Eberhard Steneberg – Malerei im Kontext

Von Prof. Dr. Klaus Klemp

Wenn Künstler zum temporären Rollenwechsel neigen und selbst zu Kunsthistorikern und Künstlerbiographen werden, dann liegt gemeinhin ein besonderer Zeitumstand und eine Doppelbegabung vor. Schon bei dem als Vater der Kunstgeschichtsschreibung geltenden italienischen Architekten und Maler Giorgio Vasari (1511-1574) war das so, als er aus dem Lebensgefühl des Manierismus heraus die ‘Viten’ seiner Kollegen und Vorgänger aufschrieb. Die Spätphase der europäischen Renaissance war ob des bis dato angesammelten künstlerischen Materials zwangsläufig auch retrospektiv.

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Eberhard Steneberg, mein Kunst-Mentor

Von Dr. Jelena Hahl-Fontaine (Kunsthistorikerin)

Ende 1959 habe ich ihn kennen gelernt und verdanke diesem ebenso kreativen wie gelehrten Künstler seither sehr viel. Mein Heidelberger Professor, Dmitrij Tschizewsky, Slawist, Philosoph (Husserl-Schüler) und Kunstkenner, hat von Stenebergs russischer Avantgarde-Ausstellung erfahren, der ersten weltweit, und einige Studenten mit nach Frankfurt genommen, auch mich Erstsemestler. - Nein, es waren eben nicht meine Kunstprofessoren, die in den 50-er Jahren sogar Kandinsky, Klee und Marc für Scharlatane hielten und den einzigen Heidelberger Dozenten, der sich mit ihnen zu beschäftigen begann, Klaus Lankheit, nicht Professor werden ließen; er ging dann an die Technische Universität Karlsruhe und wurde dort Professor.

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Eberhard Steneberg. Ein emigré Künstler in Frankfurt am Main.
Eine vernachlässigte Geschichte in der 1950er Jahre

Von Dr. Inge Wierda (Kunsthistorikerin)

Während der Museumsnacht vom 23. April 2016 führte Dr. Michel Fleiter eine große Besuchergruppe durch die Ausstellung Schauplätze: Frankfurt in den 50er Jahren im Institut für Stadtgeschichte in Frankfurt am Main. Aufmerksam lauschte das Publikum seinen Ausführungen über die belastete Geschichte ihrer Stadt. Am Ende des Zweiten Weltkriegs war die heute boomende Metropole eine der am meisten zerstörten Städte Deutschlands. Unablässig von den Engländern und Amerikanern bombardiert, lagen zweiundfünfzig Prozent der Stadt in Schutt und Asche, unzählige Zivilisten (5500) waren ums Leben gekommen, der Großteil der Bevölkerung hatte die Stadt verlassen.

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